28.8.2006 | profil Nr. 35 | Metropolis now. Die großen Städte der Erde wachsen zu Metropolen von immer bedrohlicheren Ausmaßen an. Bereits heute leben im Großraum von Tokio 36 Millionen Menschen. Die Architekturbiennale in Venedig wirft einen beängstigenden Blick in die Zukunft der Megacities.

[ LINK ] La Biennale di Venezia

[ LINK ] Österreich auf der 10. Architekturbiennale

Venedig, das sei für ihn wie "Salzburg am Salzwasser" sagt Wolf Prix, Partner des Architekturbüros CoopHimmelb(l)au und diesjähriger Kurator des österreichischen Beitrags zur Architekturbiennale in Venedig. Er fahre nur ungern in diese "grässliche, faulende Stadt, wo sich die Kulturtouristen gegenseitig auf den Füßen stehen" und am meisten sie ihm dann zuwider, wenn dort die Architekturbiennale stattfinde, das "Schaulaufen der Eitelkeiten, das jeder schlimm findet, aber trotzdem sind alle da". Bevor die Ausstellung am 10. September für das Publikum geöffnet wird, werden auch in diesem Jahr Architekturgrößen aus aller Welt an den exklusiven Voreröffnungstagen durch das Gartengelände streifen, sich auf Empfängen und Partys stauen und sich vor den mehr als 2.600 akkreditierten Journalisten aufplustern. Aber es gibt ernst zu nehmende Hinweise, dass dieses Mal alles ganz anders wird. Der Chef-Kurator Richard Burdett, dem für die 10. Ausgabe der Biennale die Gestaltung der großen Themenausstellung übertragen wurde, setzt nicht wie seine Vorgänger auf endlose Reihen kapriziöser Architekturmodelle, die das Publikum abzuschreiten hat wie einen Kreuzweg zur höheren Weihe der internationalen Stararchitekten. Sein Thema ist die Stadt im 21. Jahrhundert. Die Stadt als soziales, ökonomisches und natürlich auch bauliches Phänomen, das in vielen Teilen der Welt zu immer stärker Besorgnis erregenden Dimensionen anwächst.

Architekten, so Burdett, hätten sich lange genug darin gefallen, ihre jeweils neuesten Projekte nach Venedig zu schleppen, nun gehe es um größere Themen. Er hätte sich kaum ein dramatischeres Problem als das Wachstum der Städte zu Megacities vornehmen können. Dass der Großraum Tokio von derzeit 36 Millionen Menschen bewohnt wird, und damit mit weitem Abstand die größte Megacity des Planeten Erde ist, übersteigt zwar die Vorstellungskraft der meisten mitteleuropäischer Stadtbewohner, doch die Japaner haben die Situation halbwegs im Griff. 80 Prozent der Bewohner Tokios nutzen den Luxus einer hervorragenden Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ertragen mit stoischer Gelassenheit, täglich oft mehrere Stunden in der U-Bahn verbringen zu müssen. Eine Situation, von der die meisten anderen der heutigen und zukünftigen Megastädte meilenweit entfernt sind. Der rasante Anstieg der städtischen Bevölkerung findet dort statt, wo niemand darauf vorbereitet ist.

Ab dem kommenden Jahr, so eine Prognose der Vereinten Nationen (Uno) wird erstmals in der Geschichte mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in Städten leben. Dieser Prozess wird sich weiter fortsetzen. Im Jahr 2050 dürfte, so die Uno-Schätzungen, der Anteil der Landbevölkerung bereits auf 25 Prozent gesunken sein. Während der Großraum Tokio momentan als einziger die 25-Millionen-Einwohner-Marke durchbricht, werden bis 2025 allein in Asien zehn weitere Städte diese Grenze überschritten haben, darunter, so Schätzungen der Far Eastern Economic Review, die Ballungszentren Shanghai und Bombay, aber auch Jakarta in Indonesien, Dhaka in Bangladesch und Karatschi in Pakistan.

Die Megacity ist laut Definition von Stadtplanern ein urbanes Siedlungsgebiet mit mehr mit 10 Millionen Einwohnern. Aber glitzernde Hochhäuser ŕ la Shanghai oder endlose Einfamilienhausreihen wie in Los Angeles sind nur bedingt repräsentative Bilder einer solchen Riesenstadt. Meist trägt die Realität den Namen Slum. Der amerikanische Soziologe Mike Davis sieht die Zukunft der Menschheit auf einem "Planet der Slums" [ LINK ]: 95% des Bevölkerungswachstums fände in den Entwicklungsländern statt, wo gleichzeitig die Tendenz zur Verstädterung am Größten sei. Momentan bereits lebten, so zitiert Davis einen Uno-Report, ein Drittel der weltweiten Stadtbevölkerung in Slums, bis zum Jahr 2020 werde dieser alarmierende Zustand knapp 50% der Stadtbewohner treffen.

Nicht nur die sozialen Verhältnisse sind eine Katastrophe. "In erster Linie sind die Megastädte ein Problem für die Volkswirtschaft: Sie können das gesamte Wirtschaftssystem eines Staates zusammenbrechen lassen", so Warren Evans, Umweltmanager bei der Asiatischen Entwicklungsbank, der darauf verweist, dass eine Megacity in einem Entwicklungsland bis zu 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufzehren könne, denn die Anballung ohne ausreichende Infrastruktur sein unwirtschaftlich und verursache Kosten, die dem Land jede Perspektive rauben könne.

Doch die am stärksten wachsenden Städte sind nicht die Megacities. In Afrika, wo Kairo und Lagos mit 15 und 10 Millionen Einwohnern die Spitze bilden, sind Städte wie Abidjan, Kano und Ibadan, von denen kaum ein Europäer je gehört haben dürfte, binnen weniger Jahrzehnte zu Millionenstädten geworden. Drei Viertel des globalen städtischen Bevölkerungsanstiegs entfällt auf solche "Städte zweiten Ranges". Die Folgen sind in jeder Hinsicht fatal: Die Städte bestehen weitgehend aus Slums und die wirtschaftliche Produktion auf dem Land kommt zum Erliegen. Denn das Phänomen der Verstädterung ist nur in einigen Regionen der Welt, wie etwa in China, durch das enorme Wirtschaftswachstum zu erklären, das schon die Formierung der Städte in Europa am Ende des Mittelalters angetrieben hat. In weiten Teilen der Welt strömen, so Mike Davis, die Menschen in die Städte, weil der wirtschaftliche Kurs von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) gegenüber den Entwicklungsländern die Landwirtschaft so drastisch verändert habe, dass die Landflucht der einzige Ausweg sei, um zu überleben.

Den Besuchern der Architekturbiennale wird einiges zugemutet, wenn sie im Arsenale, einer ehemaligen Produktionshalle für Seile und Segel, nicht auf die gewohnt opulenten Architekturträumereien stoßen werden, sondern auf eine 300 Meter lange Projektionswand für Videoportraits über sechzehn Großstädte. In eigens für die Ausstellung gedrehten Filmen sollen Glanz und Elend der Ballungszentren gezeigt werden. Im Gegensatz zu den oft hochtrabenden aber inhaltsarmen Themen früherer Architekturbiennalen wie etwas "more ethics, less aesthetics" ist dieses Mal dem Kurator Burdett ein politischer Zugriff auf das Thema zuzutrauen. In der Vergangenheit waren die Kuratoren entweder Architekten oder Kunsthistoriker und konnten dem Drang der Architekten nach Selbstdarstellung kaum widerstehen. Burdett hingegen studierte zwar Architektur, arbeitete dann aber als Ausstellungsmacher, städtebaulicher Berater des "roten" Londoner Bürgermeisters Ken Livingstone und lehrt an der renommierten London School of Economics, wo einer der wichtigsten Urbanitätstheoretiker und Kapitalismuskritiker, der Soziologe Richard Sennett, zu seinen Kollegen zählt.

Auf die Frage, was Architekten und Stadtplaner dem Moloch Megacity entgegenzusetzen haben, antwortet Burdett im Vorfeld der Ausstellung nicht mit großen Konzepten, sondern einer Fülle von Beispielen, die sich jeweils aus den regionalen Besonderheiten ergeben haben und nicht zwingend mit Architektur zu tun haben. Die kolumbianische Hauptstadt Bogotá, eine der am schnellsten wachsenden Metropolen Südamerikas mit derzeit 6,8 Millionen Einwohnern ist für ihn ein Vorbild und wird auf der Biennale ausführlich vorgestellt, weil die Stadt durch ungewöhnliche Maßnahmen mit Erfolg versucht, die Anwohner zu disziplinieren und ihnen gleichzeitig geordnete Unterkünfte anbietet. Durch die Einführung der "gesunden Stunde", wie das Verbot des Alkoholausschanks nach ein Uhr Nachts genannt wurde, gelang dem Bürgermeister die Senkung der Mordrate um fast 20 Prozent. Autofahrer wurden durch pantomimisch geschulte Verkehrspolizisten in die Verkehrsregeln eingewiesen und eine Kampagne zum freiwilligen Wassersparen stieß auf unerwartet starke Resonanz. Parallel entstanden, so Burdett, auch für die Slumbewohner "Wohnhäuser nach bürgerlichem Vorbild: Erschwinglich und mit Grünflächen dazwischen".

Die bisherigen Äußerungen Burdetts lassen ihn eher als Skeptiker von Hochhausschluchten erscheinen. Shanghai nennt er den "reinen, brutalen Wahnsinn", während Architekten üblicherweise in der chinesischen Megacity ins Schwärmen geraten. Der bekennende Bewohner eines Vororthauses mit Garten betont zwar, ohne Verdichtung würden die Städte ins Uferlose wachsen und die kostbare Ressource Landschaft verzehren. Aber er denke, so Burdett, dabei eher an die "Qualität historischer Wohnviertel wie Londons Notting Hill mit seinen Townhouses oder die Miethausquartiere in Berlin". Tatsächlich ist dort die Bevölkerungsdichte deutlich höher als etwa in Tokio. Leben dort 13.000 Menschen auf einem Quadratkilometer, sind es in Paris fast doppelt so viele. Der Grund ist, dass Tokio größtenteils aus frei stehenden 2-3 stöckigen Gebäuden besteht und in die Fläche wächst, während sich in Paris oder auch Barcelona das in der Gründerzeit eingeführte Modell einer dichten Stadt mit 6-7 stöckigen Wohnblöcken erhalten hat.

Um die umfangreiche Bestandsaufnahme der Weltstädte auf ein breites Fundament zu stellen, wird eine Reihe von Forschungsgruppen auf der Biennale präsent sein. Der niederländische Architekt Rem Koolhaas stellt Studien über Lagos und Dubai vor, die Universität Texas zeigt die Auswirkungen des Hurrikans Katrina auf New Orleans und die Pläne zum Wiederaufbau, die jüngst wegen der Beseitigung von städtischen "Problemgebieten" mit vorwiegend afroamerikanischer Bevölkerung in die Kritik geraten sind. Das Nachbarland Schweiz zeigt Studien zur grenzüberschreitenden Metropolenregion Basel und aus Deutschland wird das Projekt "Schrumpfende Städte" integriert.

Durch die bereits an mehreren Stationen gezeigte Ausstellung über das globale Phänomen "schrumpfender Städte" fällt ein Schlaglicht auf die Kehrseite der Metropolenentwicklung. Denn nicht nur der ländliche Raum wird zunehmend entvölkert, sondern auch traditionelle Stadtregionen stehen beim Wettlauf der Megastädte auf der Verliererseite. Am Beispiel der Regionen Halle/Leipzig und Manchester/Liverpool, sowie der Städte Detroit und Ivanovo in Russland wird demonstriert, dass ein Wegbrechen der Industrieproduktion zum Aussterben ganzer Stadtquartiere führen kann. Im Falle von Detroit, dass spätestens mit dem Eminem-Film "8 Mile" als innerstädtische Wüste international bekannt wurde, hat die gezielte Vernachlässigung einzelner Gebiete zu der Situation geführt, dass mitten im Zentrum Brachen entstanden, weil sich die Stadtregierung unliebsamer Bevölkerungsgruppen entledigen wollte. Wie in vielen amerikanischen Städten, in den die Innenstadt verödet ist, weil die Mittelschicht in die Vororte abwanderte, hat auch in Detroit mittlerweile eine Gegenbewegung eingesetzt. Die "New Urbanism"-Bewegung, ein gut organisierter Zusammenschluss von Architekten und Stadtplanern, nutzt die "Bereinigung" der City für einen Neubeginn mit traditionellen Reihenhäusern und lockt mit dem Versprechen "sicherer Nachbarschaften" die vermögenden Stadtflüchtlinge wieder zurück. Dass auch weniger brutale Prozesse vorstellbar sind, hat das "Schrumpfende Städte"-Projekt in diversen Fallstudien gezeigt, die international auf starke Beachtung gestoßen sind und zur Einladung auf die Architekturbiennale geführt haben.

Der Einfluss des Chef-Kurators Burdett auf die Beiträge der einzelnen Nationen, die ihre eigenen Pavillons auf dem Guardini-Gelände mit Ausstellungen bestücken, dürfte sich, das hat auf der Architekturbiennale Tradition, eher in Grenzen halten. Die findige Interpretation des Hauptthemas wird auch in diesem Jahr dazu führen, dass die Länderbeiträge oft nicht über eine Leistungsschau ihrer jeweiligen Architekturszene hinauskommen. Aber vielleicht ist es sogar recht entspannend, nach soviel globaler Analyse in die Eigenarten der jeweiligen Länder einzutauchen und in den Pavillons nachdenklich über das eine oder andere Architekturmodell streicheln zu können. Ganz so überholt, wie immer wieder behauptet wird, ist es dann doch nicht, das Konzept, in einem Tag eine kleine Weltreise durch die Weltarchitektur unternehmen zu können. Wenn die Megametropolen sich schon immer ähnlicher werden, dann bietet doch das Gelände in Venedig mit seinen Pavillon-Gruppen die Sicherheit, dass sich wenigstens die kleine Ausstellungsstadt in den Guardini bis zur nächsten Architekturbiennale nicht geändert haben wird.


Info: 10. Architekturbiennale, 10. September - 19. November 2006.

Seit 1895 findet in Venedig die Kunstbiennale statt. Sie entstand als künstlerisches Pendant zu den großen Weltausstellungen des neunzehnten Jahrhunderts und wurzelt in einer nationalistischen Kultur des Wettstreits, was sich darin äußerte, dass jedes teilnehmende Land einen eigenen Pavillon in den Guardini errichtete. Der Gastgeber Italien nahm das Recht des größten Bauwerks für sich in Anspruch. 1980 wurde die erste Architekturbiennale veranstaltet, die sich nach Startschwierigkeiten auf einen zweijährigen Rhythmus, im Wechsel mit der Kunstbiennale, eingependelt hat. In Jahr 1996 war der österreichische Architekt Hans Hollein Chefkurator der Architekturbiennale, der bereits 1972 als Teilnehmer der Kunstbiennale im österreichischen Pavillon vertreten war. Über die Ausstellungen in den Nationenpavillons wachen Kuratoren aus den jeweiligen Ländern, während die von Mal zu Mal größere werdende Themenausstellung, heuer unter dem Motto "Städte, Architektur und Gesellschaft", von einem meist wechselnden Kurator geleitet wird, in diesem Jahr von Richard Burdett, Professor an der London School of Economics. 50 Nationen nehmen an der 10. Architekturbiennale teil, die am 10. September für das Publikum geöffnet wird. Vor zwei Jahren sahen 115.000 Besucher die Ausstellung – ein Rekordergebnis. .


Info: Österreichischer Beitrag zur 10. Architekturbiennale.

Österreich ist auf der Biennale in Venedig "das letzte Land", so betitelte der Künstler Hans Schabus treffend seinen Beitrag auf der Kunstbiennale im Jahr 2005, denn der österreichische Pavillon steht ganz am Ende des Ausstellungsgeländes der Guardini. Das Gebäude von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1934 gilt in seiner klassischen Strenge als schwer bespielbar, weil es jede Ausstellung in mehrere Teile auseinanderreißt. Der in diesem Jahr von Kulturstaatssekretär Franz Morak zum Kurator des österreichischen Beitrages bestimmte Architekt Wolf Prix vom Architekturbüro CoopHimmelb(l)au antwortet auf diese räumlich unbefriedigende Situation mit einer dreiteiligen Ausstellung, die wie eine mathematische Gleichung betitelt ist: "Stadt = Form Raum Netz". Im Gespräch legt er Wert auf die Feststellung, er mache eine "Themenausstellung, keine biografische Hommage an einzelne Architekten". Ausgewählt wurden spezifische Arbeiten von Hans Hollein (Form), Friedrich Kiesler (Raum) und Gregor Eichinger (Netz) vom Architekturbüro "Eichinger oder Knechtl". Die These des Kurators: "Die Stadt kann nur als prozessualer Vorgang verstanden werden, als Zusammenspiel der Agenten namens Form, Raum und Netz". .

Von Hollein hat Prix eine legendäre Collage aus dem Jahr 1964 ausgewählt, die einen Flugzeugträger [ LINK ] zeigt, der in eine ländliche Szenerie montiert wurde. Für Prix ist dieses Bild der Inbegriff "der komprimierten formalen Stadt", denn der Flugzeugträger sei im Inneren als Struktur für 6.000 Besatzungsmitglieder konzipiert. Die kleine Originalcollage soll in Venedig auf die Wände vergrößert werden und der Flugzeugträger wird als großes Modell den Raum dominieren. .

Der zweite Raum ist der "Raumstadt" [ LINK ] des österreichischen Architekturvisionärs Friedrich Kiesler (1890-1965) gewidmet, der letzten Arbeit, die dieser vor seiner Auswanderung in die USA im Jahr 1925 realisierte. Kieslers "Raumstadt" war allerdings nur ein höchst abstraktes Stadtmodell, denn in erster Linie hatte er ein von der Decke hängendes Ausstellungssystem aus Leisten und Platten entwickelt, dass zur Demonstration zeitgenössischer Theaterkonzepte diente. Die Struktur wird in Venedig in Teilen nachgebaut. .

Von Gregor Eichinger stammt das Konzept von Partyveranstaltungen, die nur über Telefonketten angekündigt wurden. Prix nennt ihn einen "genialen Netzwerker", denn Eichinger habe auch mit seinen diversen Bareinrichtungen, zuletzt für das neue Restaurant im Museum für Angewandte Kunst, die Möglichkeiten geschaffen, Beziehungsnetze in der Stadt zu spannen. Ausschlaggebend für die Auswahl Eichingers sei ein Brückenentwurf für Wien gewesen, der am Schwedenplatz die beiden Ufer des Donaukanals vernetzen sollte. .

Der vierte Raum des Pavillons trägt den Titel "Wien" und zeigt eine Installation von Andrea Börner und Bärbel Müller. Statistiken zur Architekturentwicklung in Wien, aber auch zur Menge der täglich verzehrten Semmeln werden zu einem "Angriff auf den Flächenwidmungsplan" (Prix) formiert, weil gezeigt werden soll, dass eine Stadt in ihrer ganzen Komplexität nicht durch städtische Planungsverfahren wie den Flächenwidmungsplan erfasst und gestaltet werden kann. .

Ebenfalls in Venedig zu sehen sein wird die von Prix zusammengestellte Ausstellung "Rock over Baroque", die eine Auswahl jüngerer Architekten versammelt, die in ihrer Haltung Prix nahe stehen: ARTEC Architekten [ LINK ], Urs Bette, DELUGAN MEISSL ASSOCIATED ARCHITECTS, the next ENTERprise architects, Klaus Stattmann, stiefel kramer - vienna/zurich, Wolfgang Tschapeller, Sophie Grell, Tercer Piso Arquitectos.

Die Ausstellung war bereit in Mürzzuschlag und Berlin zu sehen. Sie wird außerhalb des Biennalegeländes in der Galerie Ikona gezeigt.

Das verbindende Thema beider Ausstellungsteile für Prix die Frage: "Worin besteht das Profil der österreichischen Architektur?" Eine Antwort, die mehr ist als die Summe der Ausstellungsteile, soll auf einem Kongress versucht werden, der im Anschluss an die Biennale stattfindet und in das Programm der Hochschule für Angewandte Kunst eingebettet werden soll, wo Prix als Professor unterrichtet. .

Die Gefahr, dass der Besucher des Pavillon aus den Einzelwerken keine gemeinsame Haltung ableiten kann, sieht Prix nicht: "Es ist ein Diskussionsprozess, so wie auch die Stadt ein Prozess ist. Außerdem sehe ich niemanden, der im Moment eine Synthese aus den Bestandteilen bilden könnte".

Text: Oliver Elser

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